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Was ist ein künstliches Koma?

 


Auf dieser Seite möchte ich sie rund um das Thema künstliches Koma informieren. Beachten sie bitte, dass jeder Mensch und jede Therapie individuell ist. Ausführliche Informationen erhalten sie außerdem in der Rubrik Aufwachphase.

Künstliches Koma –
Umgangssprache und Fachbezeichnung

 

Ein künstliches Koma oder auch manchmal künstlicher Tiefschlaf genannt ist der umgangssprachliche Begriff für Langzeitnarkose, in der Fachsprache Analgosedierung genannt. Mit Hilfe von Medikamenten, die intravenös verabreicht werden, kann ein künstliches Koma über eine festgelegte Zeit aufrecht erhalten werden. Diese Medikamente sind in der Regel die selben die auch für eine Narkose im Rahmen einer Operation genutzt werden.

Welche Medikamente werden eingesetzt?

Für ein künstliches Koma werden in der Regel 2 verschiedene Medikamentengruppen genutzt. Zum einen Sedativa (aus dem lat. – beruhigen) und zum anderen Analgetika (aus dem griech. „gegen Schmerz“). Das Nervensystem soll durch die Gabe der Sedativa gedämpft werden, ein schlafähnlicher Zustand wird damit erzielt. Zur Unterdrückung von Schmerzen wird zur Ergänzung ein Analgetikum verabreicht.

Unterschied von Koma, Wachkoma und künstlichem Koma?

Der Begriff „Koma“ ist aus medizinischer Sicht keine Krankheit an sich, sondern ein Symptom dessen Ursache eine Erkrankung zu Grunde liegt. Diese Erkrankung betrifft in erster Linie das Gehirn, dass durch Schäden (z.B. Verletzungen nach einem Schädel-Hirn-Trauma) in seiner Funktion eingeschränkt ist. Die daraus resultierende Bewusstseinsstörung wird als Koma bezeichnet.

Von einem Wachkoma betroffene Personen, können die Augen öffnen aber nicht mit der Umwelt interagieren. Grund dafür sind Schäden am Großhirn, welches für unsere kognitiven Fähigkeiten zuständig ist. Alle anderen Körperfunktionen, wie zum Beispiel die Atmung werden vom Hirnstamm kontrolliert, dieser ist in seiner Funktion nicht gestört.

Der Begriff künstliches Koma ist hingegen sehr unglücklich gewählt, da man die negativen Eigenschaften eines richtigen Komas damit assoziiert. Wie oben schon genannt, wäre Langzeitnarkose als äquivalenter Begriff besser zu verstehen. Durch das langsame beenden der Medikation wird auch die Langzeitnarkose beendet und Patienten wachen wieder auf.

Warum wird ein künstliches Koma
eingesetzt?

 

Jedes Jahr werden 2,5 Millionen Menschen in Deutschland auf einer Intensivstation behandelt oder überwacht. Gerade nach Unfällen bei denen die Betroffenen schwere oder schwerste Verletzungen erlitten haben oder andere Krankheitsverläufe bei denen es zu lebensbedrohlichen Komplikationen gekommen ist, wird ein künstliches Koma eingesetzt. Der Körper befindet sich in einer extremen Schock und Stresssituation, dieses kann weitere schwere Komplikationen begünstigen. Zum einen sollen diese Komplikationen in erster Linie durch den Einsatz eines künstlichen Komas vermieden werden und zum anderen müssen die empfindlichen Gehirnzellen geschützt werden, dies ist insbesondere bei Kopfverletzungen (z.B. ein Schädel-Hirn-Trauma oder eine Gehirnblutung) extrem wichtig.

Wann werden Kurzzeitnarkosen eingesetzt?

 

Kurzzeitnarkosen werden im Rahmen von Operationen eingesetzt. Betroffene sollten möglichst wenig davon mitbekommen wenn zum Beispiel an inneren Organen operiert wird. Zu diesem Zweck wird vor der Operation mit Hilfe verschiedener Narkosemedikamente ein künstliches Koma eingeleitet und für die Dauer der Operation ein Beatmungsgerät eingesetzt.
Weiterhin werden „kleine“ Narkosen für bestimmte Untersuchungen eingesetzt, zum Beispiel bei Darmspiegelung (Koloskopie), Lungenspiegelung (Bronchoskopie), Magenspiegelung (Gastroskopie) oder aber auch bei Entnahme von Gewebe, z.B. an Organen (Biopsie). Diese sind aber so gering dosiert, dass hier keine maschinelle Beatmung zum Einsatz kommt.

Welche Körperfunktionen müssen bei einem künstlichen Koma überwacht werden?

 

Die wichtigsten Körperfunktionen die überwacht werden müssen ist die Herzfrequenz, also wie schnell das Herz schlägt und mit welchem Rhythmus. Gleichbedeutend mit der Frequenz ist die Überwachung des Blutdruckes während des künstlichen Komas, sowie den Sauerstoffgehalt im Blut. Letzteres ist insbesondere wichtig, wenn eine künstliche Beatmung zum Einsatz kommt. Es gibt noch viele weitere, sehr spezielle Überwachungsparameter, die je nach Erkrankung zusätzlich genutzt werden können.

Gibt es noch weitere Dinge, die während eines künstlichen Komas überwacht werden müssen?


Selbstverständlich! Neben diesen optischen Überwachungsmaßnahmen gehört es auch dazu die Funktion aller anderen Organe genau im Blick zu haben. Um dies zu gewährleisten werden regelmäßige Blutproben entnommen und in einem Labor untersucht. Die erhaltenen Blutwerte liefern Hinweise darauf, ob Organe ihre Funktion richtig ausführen.

Welche Blutwerte müssen regelmäßig untersucht werden?


Sehr wichtig für einen reibungslosen Ablauf in unserem Körper sind vor allem die Leber, die vor allem für die Entgiftung zuständig ist. Ebenso die Nieren, die unser Blut filtern, sowie die Schilddrüse, die viele der wichtigsten Hormone in unserem Körper bildet. Genauso wichtig wie die Organfunktionen zu überwachen ist es auch spezielle Entzündungswerte im Auge zu behalten. Sie können ein frühes Warnzeichen dafür sein, dass eine Infektion beginnt.

Was passiert wenn eine Infektion eingetreten ist?

Dann werden spezielle Mikrobiologische Untersuchungen durchgeführt und gezielt nach Krankheitserregern gesucht. Sollten Erreger gefunden werden, kann eine genaue Antibiotikatherapie eingeleitet werden um die Infektion so effektiv wie möglich zu bekämpfen.

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